Gräfin Maria Anna Paula Ferdinandine
von Wurmbrand-Stuppach
bekannt als "Etti Plesch"
(* 03.02.1914 - † 29.04.2003)
Maria Anna Paula Ferdinandine Gräfin von Wurmbrand-Stuppach wurde am 3. Februar 1914 als Tochter des Grafen Ferdinand von Wurmbrand-Stuppach und dessen Gattin May Baltazzi in Wien geboren, wo sie auch den größten Teil Ihrer Kindheit verbrachte. Im Alter von 17 Jahren verliebte sich Maria Anna Paula Ferdinandine von Wurmbrand-Stuppach bzw. die als "Etti Plesch" bekannte Gräfin in den Grafen Vladschi Mittrovsky. Allerdings wurde es der jungen Gräfin aufgrund einer vererbaren Blutkrankheit verboten, Mittrovsky zu heiraten.
Daraufhin trat Maria Anna v. Wurmbrand-Stuppach eine Reise nach New York an und traf dort den amerikanischen Eisenbahnerben Clendennin Ryan III (1905-1957). Nach nur drei Verabredungen verlobten sich die beiden und heirateten am 20. Februar 1935 in der Saint Patrick's Cathedral in New York. Die Ehe dauerte allerdings nur drei Monate, noch im selben Jahr wurden die beiden in New York geschieden und im Jahr 1944 beantragte Maria Anna von Wurmbrand-Stuppach mit Erfolg die Annunlierung der Ehe, um erneut heiraten zu können. Nach der Scheidung von Clendennin Ryan III kehrte "Etti Plesch" nach Europa zurück und lernte kurz darauf den ungarischen Grafen Paul Pálffy ab Erdöd (1890-1968) kennen, den sie schließlich Ende 1935 heiratete und wenig später zog das Paar in die Slowakei.
Auch die zweite Ehe der Gräfin Maria Anna von Wurmbrand-Stuppach alias Etti Plesch zerbrach innerhalb kurzer Zeit, als sich Graf Paul Pálffy in die französische Schriftstellerin Louise de
Vilmorin verliebte. 1937 ließ sich Pálffy ab Erdöd von der Gräfin Wurmbrand-Stuppach scheiden, um Louise zu heiraten. Nur ein Jahr später fand Maria Anna von Wurmbrand-Stuppach eine neue
Liebe und heiratete den ungarischen Grafen und Nachkommen einer fürstlichen ungarischen Familie Tamás Esterházy de Galántha (1901-1964) am 5. März 1938. Das Ehepaar bezog das Schloss Devescer
in Ungarn und am 12. Dezember 1938 kam die gemeinsame Tochter Marie-Anna Berta Felicie Johanna Ghislaine Theodora Huberta Georgina Helene Genoveva zur Welt.
Im Jahre 1942 verfiel auch Graf Esterházy de Galántha der französischen Schriftstellerin Louise de Vilmorin und ließ sich deshalb scheiden. Maria Anna von Wurmbrand-Stuppach trat nach der Scheidung erneut vor den Traualtar und gab dem österreichischen Grafen Sigismund Berchtold (1900-1979) das Ja-Wort. Auch dieses Liebesglück war nur von kurzer Dauer sowie auch die darauffolgende Ehe mit William Deering Davis aus Chicago, die nach nur zwei Jahren 1951 scheiterte.
Drei Jahre später fand Maria Anna von Wurmbrand-Stuppach in Ehemann Nummer sechs offenbar die Liebe ihres Lebens mit der sie über zwanzig Jahre bis zu seinem Tod verheiratet war: Dr. Árpád Plesch (1889-1974). Die Ehe mit dem ungarischen Anwalt und Financier brachte Maria Anna von Wurmbrand-Stuppach nicht nur zu ihrem Namen "Etti Plesch", sondern machte sie zu einer wohlhabenden Frau, sodass sich sie sich vermehrt ihrer Leidenschaft, dem Pferderennsport widmen konnte.
1954 kaufte das Ehepaar mehrere Jährlinge und Etti Plesch brachte mit der Hilfe von bekannten Trainern wie Sir Gordon Richards und Harry Wragg erstklassige Rennpferde hervor. Den ersten großen Erfolg feierte sie mit dem Pferd Psidium im Jahr 1961, das das Epsom Derby gewann. Zahlreiche andere Siege ihrer Pferde machten sie zu einer Legende im Pferderennsport. Mit ihren Pferden gewann sie zweimal das wichtigste der klassischen Pferderennen, das "Derby" und sicherte sich damit sogar einen Platz im Guiness Buch der Rekorde.
Nach dem Tod des Ehemannes Árpád Plesch begann Etti Plesch ihre Memoiren zu verfassen, die posthum 2007 von Verleger und Freund Hugo Vickers unter dem Titel "Horses and Husbands"veröffentlicht wurden. Etti Plesch alias Maria Anna Gräfin von Wurmbrand-Stuppach starb am 28. April 2003 in Monte Carlo.
Horses and Husbands: In der Einleitung dieser außergewöhnlichen Memoiren, warnt Etti Plesch ihren geneigten Leser davor, dass das beschriebene Leben nicht besonders zeitgemäß erscheinen mag, da es keine gr0ßen Geschichten über großes Leid oder Leiden enthält. Dem Buch zu entehmen ist das Gegenteil: In ihren 99 Lebensjahren war Etti Plesch stets von Luxus umgeben und dabei orientierte sich ihr Leben gerne
an materiellen Genüssen.