Meerscheinschlössl
Der päpstliche Nuntius Malaspina des Grazer Fürstenhofs errichtete um 1580 einen Vorgängerbau des heutigen Meerscheinschössls im Stil der Spätrenaissance und nutzte diesen als Sommerresidenz. Der Ausbau zum Lustschloss erfolgte in drei Bauperioden: 1689 kam das Gebäude durch Kauf an Balthasar Graf Wagensberg, der zwischen 1689 und 1694 einen umfangreichen Umbau vornahm. 1706 erwarb Leopold von Stubenberg das Schlösschen, der die Residenz weiter ausbaute. Im Jahre 1772 übernahm Thomas Gundaker Graf Wurmbrand-Stuppach das Schloss. Er machte den bis zum Glacis reichenden Garten öffentlich zugänglich und veranstaltete in den neu ausgestatteten Innenräumen rauschende Feste.
1801 gelangte das Schloss von dessen Erben in den Besitz von Johann Meerschein, nachdem das Schloss benannt ist. Nach zahlreichen privaten Eigentümern richtete man 1899 ein Sanatorium für Nervenkranke und Morphiumabhängige ein. Es wurde 1913 aus wirtschaftlichen Überlegungen geschlossen. 1914 ging das Areal an das k. k. Unterrichtsministerium über, das hier einige Universitätsinstitute einrichtete. Zwischen 1977 und 1982 erfolgte eine umfangreiche Sanierung des Schlosses. Seither dient es wieder universitären Zwecken. Der Festsaal wird für kulturelle Veranstaltungen genützt.