Burg Steyersberg
Steyersberg ist die größte und besterhaltene Burganlage in der Umgebung. Sie liegt liegt in der Marktgemeinde Warth im Bezirk Neunkrichen in Niederösterreich.
Steyersberg wurde vermutlich zu Beginn des 13. Jh. von Verwandten der in der Nachbarschaft residierenden Edelleute Schenken von Hassbach errichtet. 1386 gelangte sie durch Heirat an Friedrich von Stubenberg. Im Laufe der nächsten 200 Jahre wechselten sich mehrere Zweige der Familie Stubenberg in ihrem Besitz ab. Sie diente als Verwaltungssitz einer aus mehreren Gütern bestehenden Großherrschaft.
Schließlich verkaufte 1600 Georg Hartmann von Stubenberg seinen Besitz an den Freiherrn Ehrenreich von Wurmbrand zu Stuppach. Dieser ließ umfangreiche bauliche Veränderungen vornehmen und das Herrschaftsgebiet durch Zukäufe vergrößern. Auf ihn gehen u. a. die Arkadengänge zurück, die deutlich italienischen Einfluss verraten, was wohl darauf zurückzuführen ist, dass der Bauherr längere Zeit an den Universitäten von Padua und Siena studiert hatte. Er und seine Nachfolger bauten die Burg in ein wohnliches Renaissanceschloss um und ließen es neu befestigen. 1705 kam es zu einer Erbteilung, bei der das Fideikommissgut Steyersberg an Casimir Heinrich und Christoph von Wurmbrand fiel. Nach Casimirs Tod erbte Reichshofrat Johann Wilhelm von Wurmbrand den Besitz, der unter Kaiser Karl VI großen Einfluss auf die Führung der Staatsgeschäfte hatte.
Steyersberg konnte sowohl die Türkenkriege als auch den Zweiten Weltkrieg relativ unbeschadet überstehen. Es blieb bis zuletzt im Besitz der Familie Wurmbrand bzw. ihrer Verwandten. Das gepflegte Schloss ist ganzjährig bewohnt. Zu Steyersberg gehört neben der eigentlichen Burg ein großer schlossähnlichen Gutshof, der eine Geländestufe höher liegt und auch heute noch die "Wurmbrand'sche Forst- und Gutsverwaltung" beherbergt.
Von den Innenräumen des Schlosses, die teilweise mit getäfelten Türen und Renaissancedecken versehen sind, sei vor allem der Speisesaal erwähnt, dessen Holzdecke seinerzeit an Kaiser Franz I zur Ausgestaltung seiner Franzensburg in Laxenburg abgetreten wurde. An ihrer Stelle befindet sich seit dem 19. Jh. eine Kassettendecke aus dem Schloss Schwanburg in Südtirol. Ihr reich geschnitztes Gesims wird von figürlichen Konsolen gehalten, die fratzenartige exotische Köpfe zeigen.