Schloss Stuppach

Wurmbrand Schloss Stuppach

Das heutige Schloss Stuppach ist aus einer Burg entstanden, die 1130 erstmals urkundlich erwähnt wird. Es ist das Stammschloss der Familie von Wurmbrand-Stuppach und blieb bis 1659 in deren Besitz.

 

Im 16. und 17. Jahrhundert versuchte die Familie die Wohnlichkeit der Burg aus dem 13. Jahrhundert durch Um- und Zubauten zu verbessern. Hans Ehrenreich Graf Wurmbrand verkaufte 1659 die Herrschaft an Matthias Wegerle von Walsegg.

 

Das heutige Schloss wurde wohl um 1730 durch den Ausbau der bereits umgebauten mittelalterlichen Burg unter Joseph Julius Leopold von Walsegg errichtet. 1782 übernachtete Papst Pius VI auf seiner Reise nach Wien zu Kaiser Josef II im Schloss. Franz Josef Reichsgraf von Walsegg veranstaltete zweimal wöchentlich Salonkonzerte, wo er nicht nur als Gastgeber, sondern auch als Cello- bzw. Flötenspieler auftrat und eigene Kompositionen vorstellte.

 

Nachdem seine Gattin, Anna von Flammberg, 1791 gestorben war, beauftragte er Wolfgang Amadeus Mozart anonym mit der Komposition eines Requiems. Es war das letzte Werk Mozarts und wurde erst nach seinem Tod durch Franz Xaver Süßmayer vollendet. Der bereits schwer kranke Wolfgang Amadeus glaubte im Gutsnachbarn Walseggs, der als Auftraggeber auftrat, den geheimnisvollen grauen Boten bzw. den Gesandten des Todes zu erkennen und nahm an, eine Totenmesse für sich selbst zu komponieren.

Wurmbrand Schloss Stuppach

Nach dem Tode Franz Josefs verkaufte seine Erbin, Karoline von Sternberg, die Herrschaft an den Fürsten Johann von und zu Liechtenstein.

 

1881 erwarb die Papierfabrik Schlöglmühl den Besitz, die ihn zwei Jahre später an den preussischen Grafen Wilhelm zu Castell und Rüdenhausen weitergab. Ab 1889 hatte das Schloss wechselnde bürgerliche Eigentümer und nach einer Zwangsversteigerung im Jahre 1937 haben Schloss und Gut erneut immer wieder verschiedene Besitzer. Einige Jahre später beherbergte das Gebäude eine Gauschule der SA und 1945 war im Schloss eine russische Feldbäckerei untergebracht. Im Oktober des gleichen Jahres wurde ein Teil des Dachstuhls durch einen Kaminbrand vernichtet. Da die Schäden nicht umgehend behoben werden konnten, kam es im Südtrakt zu Deckeneinstürzen, sodass das Schloss bald einer Ruine glich.

 

1989 begannen Renovierungsarbeiten, die den alten Glanz wiederherstellten. Stuppach befindet sich seit Ende des 20. Jahrhunderts im Eigentum von Reinhard Zellinger und seiner Gattin. In den Räumen des Schlosses finden regelmäßig Konzerte auf hohem Niveau statt. Einen Überblick über aktuelle Veranstaltungen finden Sie unter www.mozart-schloss.com.